Welches ist das Umfeld rund um die Berufslehre im Kanton Freiburg?
Die Welt der Berufsbildung umfasst zahlreiche Akteure: Lehrbetriebe, Berufsfachschulen, Branchenverbände sowie kantonale Ämter. Alle übernehmen eine spezifische und ergänzende Rolle, um den Lernenden eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten.

Die Berufsbildung beruht auf einer engen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren, die alle auf ihrer jeweiligen Stufe zum Erfolg der Lernenden beitragen. Im Kanton Freiburg gehören zu diesem Umfeld öffentliche Institutionen, Ausbildungsbetriebe, Berufsverbände, Berufsfachschulen sowie Beratungsstellen. Gemeinsam gewährleisten sie die Qualität der Ausbildung, betreuen den Lernprozess und unterstützen die Lernenden in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung. Die Rolle der einzelnen Partner zu kennen, hilft, die Dynamiken besser zu verstehen, die den Alltag und die Zukunft der Lernenden prägen.
Die Lernenden
Die Lernenden sind die Hauptakteurinnen und Hauptakteure ihrer Ausbildung. Sie verpflichten sich, zu lernen, die Regeln des Ausbildungsbetriebs einzuhalten und den Berufsfachschulunterricht sowie die überbetrieblichen Kurse zu besuchen. Sie müssen Motivation, Neugier, Pünktlichkeit und Verantwortungsbewusstsein zeigen. Die Berufslehre ist ein anspruchsvoller, aber entscheidender Schritt, der Jugendliche auf den Eintritt in die Berufswelt vorbereitet. Eine offene Kommunikation mit den Ausbildnerinnen und Ausbildnern sowie eine proaktive Haltung sind Schlüsselelemente für den Erfolg.
Das Amt für Berufsbildung (BBA)
Das Amt für Berufsbildung (BBA) ist die kantonale Behörde, die das gesamte Berufsbildungssystem im Kanton Freiburg koordiniert, beaufsichtigt und fördert. Es erteilt den Betrieben die Bewilligung zur Ausbildung von Lernenden, organisiert die Abschlussprüfungen und die überbetrieblichen Kurse, setzt die eidgenössischen und kantonalen Vorschriften um und greift bei Problemen während der Berufslehre ein. Das BBA ist zudem für die Beratung von Lernenden, Eltern, Lehrmeisterinnen und Lehrmeistern sowie Berufsfachschulen während der gesamten Ausbildung zuständig.
Ausserdem organisiert das BBA den theoretischen Unterricht an den Berufsfachschulen. Diese Kurse ergänzen die praktische Ausbildung im Betrieb und sind entscheidend für den Erwerb der theoretischen Kenntnisse, die für das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder das eidgenössische Berufsattest (EBA) erforderlich sind.
Die Lehraufsichtskommission
Die Lehraufsichtskommission ist ein Gremium, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Ausbildungsbetriebe, der Berufsfachschulen, der Berufsverbände zusammensetzt. Ihre Aufgabe ist es, die Qualität der Ausbildung in einer bestimmten Branche zu überwachen, die Ausbildungsbetriebe zu unterstützen und dem BBA Empfehlungen zur Erteilung der Ausbildungsbewilligung oder zur Durchführung der Abschlussprüfungen zu geben. Sie kann auch tätig werden, um bei der Lösung von Konflikten zu helfen oder fachlichen Rat zur Ausbildung in dem betreffenden Beruf zu erteilen. Die Kommission besucht die Betriebe regelmässig, um eine Standortbestimmung vorzunehmen und die Ausbildung sowie die Eingliederung der Lernenden zu besprechen.
Der Ausbildungsbetrieb
Der Ausbildungsbetrieb spielt in der dualen Berufsbildung eine zentrale Rolle. Er verpflichtet sich, einen geordneten Rahmen zu bieten, der den Anforderungen des Berufs entspricht und sich am in der eidgenössischen Verordnung festgelegten Ausbildungsplan orientiert. Er vermittelt die praktischen Fertigkeiten, betreut die Lernenden täglich und beteiligt sich an der Bewertung ihrer Fortschritte. Der Betrieb muss zudem eine vom BBA anerkannte, qualifizierte Lehrmeisterin oder einen entsprechenden Lehrmeister ernennen. In diesem Umfeld entwickeln die Lernenden ihre beruflichen Fähigkeiten, ihre Selbstständigkeit und ihr Verständnis für die Arbeitswelt.
Der Ausbildungsbetrieb spielt in der dualen Berufsbildung eine zentrale Rolle. Er verpflichtet sich, einen geordneten Rahmen zu bieten, der den Anforderungen des Berufs entspricht und sich am in der eidgenössischen Verordnung festgelegten Ausbildungsplan
Der/die Lehrmeister/in ist die Person, die im Betrieb direkt für die Ausbildung der Lernenden verantwortlich ist. Er oder sie begleitet die Lernenden beim Erwerb ihrer Kompetenzen, sorgt für die korrekte Umsetzung des Ausbildungsplans, betreut sie im Alltag und dient als Kontaktstelle zwischen den Lernenden, dem Ausbildungsbetrieb, der Berufsfachschule und dem BBA. Um diese Funktion ausüben zu können, muss der/die Lehrmeister/in über eine spezifische Ausbildung und ausreichende Berufserfahrung verfügen. Er oder sie spielt während des gesamten Lehrverhältnisses eine zentrale pädagogische und menschliche Rolle.
Die Berufsverbände
Die Berufsverbände vertreten die Interessen einer Branche oder eines Berufs und sind wichtige Partner in der Berufsbildung. Sie sind an der Ausarbeitung der Bildungsverordnungen beteiligt, organisieren die obligatorischen überbetrieblichen Kurse, unterstützen die Ausbildungsbetriebe und beteiligen sich an der Bewertung der Lernenden. Zudem fördern sie die Berufe, entwickeln Lehrmittel und beobachten Entwicklungen in ihrer Branche. Ihr Fachwissen trägt dazu bei, dass die Ausbildung den tatsächlichen Bedürfnissen des Arbeitsmarktes entspricht.
Die Berufsverbände spielen eine zentrale Rolle in der Berufsbildung in der Schweiz. Sie sind zuständig für die Ausarbeitung der Bildungspläne, die Festlegung der beruflichen Anforderungen und die Vertretung der Interessen des jeweiligen Berufs.
Im Kanton Freiburg übernehmen einige Berufsverbände auch die Leitung der überbetrieblichen Kurse (ÜK). Diese ergänzen die praktische Ausbildung im Betrieb und sind für die Lernenden obligatorisch.
Das Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung (BEA)
Das Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung (BEA) unterstützt Jugendliche und Erwachsene bei der Wahl eines Berufswegs, eines Studienwegs oder bei der Planung ihrer Laufbahn. Es informiert über bestehende Möglichkeiten und bietet individuelle Beratung bei der Entscheidfindung.
Das BEA bietet verschiedene Dienstleistungen an, darunter persönliche Berufsberatung, Workshops zur Berufswahlvorbereitung, Informationen über Berufe und Bildungswege sowie Weiterbildungsberatung.
Zudem unterstützt es Unternehmen und Berufsverbände bei der Erwachsenenbildung und der Entwicklung von Kompetenzen.
Die Eltern
Die Eltern spielen insbesondere in den ersten Lehrjahren eine wichtige Rolle. Sie können ihr Kind im Alltag begleiten, das Durchhaltevermögen fördern und bei Bedarf mit dem Ausbildungsbetrieb oder den Lehrpersonen in Kontakt treten. Sie tragen zur frühzeitigen Erkennung möglicher Probleme bei und können den/die Lernende/n bei der Suche nach Lösungen unterstützen. Der Dialog zwischen dem/der Lernenden, der Familie und den Ausbildungspartnern ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.